Brücke bei Pec

Mittlere Cerchov-Tour

Die Mountainbike-Tour führt von der Grenzstadt Waldmünchen nach Tschechien auf den Gipfel des Cerchovs.

Der Cerchov ist aus der Umgebung von Waldmünchen gut zu sehen. Lange war er nicht erreichbar, weder für die Waldmünchener noch für die Tschechen. Er lag hinter dem Eisernen Vorhang und war militärisches Sperrgebiet.

Vom höchsten Berg des Oberpfälzer Waldes hat man eine wunderschöne Aussicht auf die Umgebung. Deswegen hat sich der Berg in den letzten Jahren immer mehr zu einem beliebten Ziel für Wanderer und Mountainbiker im Sommer und für Skilangläufer im Winter entwickelt.

Aber auch abseits des Gipfels gibt es viel zu entdecken. So gibt es hier viel kleine Dörfer auf versteckten Waldlichtungen, die heute vielen Tschechen besonders als Wochenenddomizil dienen.

Die Strecke ist nicht nur einen Tour in unser Nachbarland sondern auch zurück in die gemeinsame Geschichte. Wir sehen nicht nur die Hinterlassenschaften aus dem Kalten Krieg auf dem Gipfel des Cerchovs. Wir kommen auch an anderen Orten gemeinsamer Deutsch-Tschechischer Geschichte vorbei.

Auf der Tour gibt es unterwegs nicht viele Möglichkeiten der Einkehr, deswegen genügend Verpflegung in den Rucksack packen.

Die Tour ist grenzüberschreitend, deswegen den Ausweis nicht vergessen.

Karte


Höhenprofil

Bilder

Strecke

Die Tour beginnt auf dem Marktplatz von Waldmünchen. Es geht ein Stück bergauf in Richtung Schloss, das heute eine Jugendbildungsstätte beherbergt.

Weiter folgen wir kleinen Straßen in Richtung Wald. Der Anstieg im Wald ist sehr einfach zu fahren. Er verläuft auf Schotterwegen und ist fahrtechnisch keine Herausforderung. Es geht aber stetig bergauf. Kurz vor dem Grenzübergang Lehmgrubenweg wandelt sich die Strecke in einen Waldweg. Direkt am Grenzübergang lädt eine kleine Hütte zur Rast ein.

Nach dem Grenzübergang geht es weiter auf einem gut fahrbaren Waldweg bergauf. Bald queren wird den tschechischen Radwanderwege Nr. 36, der im Winter auch als Langlaufloipe genutzt wird. Wir fahren nicht auf dem Radweg weiter sondern folgen dem Waldweg gegenüber.

Nach einiger Zeit erreichen wir den Wanderweg zum Cerchov. Wenn du Kraft sparen möchtest, dann kannst du hier nach links abbiegen und dem Wanderweg folgen. Der führt auch zu der Plattenstraße, auf der wir das letzte Stück zum Gipfel fahren. Du musst dann allerdings etwas länger auf der Plattenstraße fahren und verpasst ein paar schöne Trails.

Die Originalstrecke führt aber über einen kleinen Nebengipfel des Cerchovs, den Skalka. Wenn du gerne auf Trails fährst, dann solltest du dir das nicht entgehen lassen, auch wenn der Anstieg etwas steiler ist.

Nach dem Gipfel des Skalka geht es zunächst auf einem Trail wieder etwas bergab bevor wir die Plattenstraße erreichen.

Der folgen wir bis zum Gipfel. Dieser Abschnitt fährt sich nicht besonders schön, aber keine Angst, es ist nicht weit.

Der Gipfelbereich ist noch sehr von der militärischen Nutzung geprägt. Gleich hinter dem Eingangstor wirst du von den Ruinen der Unterkunftsgebäude empfangen. Kein besonders schöner Anblick. Lass dich davon aber nicht abschrecken.

Nach ein paar Metern siehst du den ungenutzten ehemaligen Radar-Turm. Rechts neben dem Radar-Turm steht der alte Aussichtsturm.

Diesen kannst du auch besteigen. Auf jeden Fall lohnt es sich, die Aussicht auf das Umland zu genießen, egal ob vom Turm oder vom Boden aus.

Kurz-Turm auf dem Cerchov
Kurz-Turm auf dem Cerchov

Wenn du dich auf dem Gipfel umgesehen hast, dann kannst du dich auf eine schöne Abfahrt freuen. Die Abfahrt vom Cerchov nach Pec ist für mich das Highlight der Tour. Der Einstieg ist schwer zu finden. Beim Verlassen des Gipfelgeländes zweigt direkt nach dem Tor rechts ein kleiner Weg ab. Das ist der falsche Weg. Ein paar Meter weiter zweigt noch ein kleiner Weg nach rechts ab. Das ist der Richtige.

Auf 4,5 km vernichtest du jetzt 520 hm und das auf wirklich schönen Trails. Auf diesem Abschnitt bitte vorausschauend fahren, da der Weg auch gerne von Fußgängern benutzt wird, die von Pec aus auf den Cerchov wandern.

In Pec angekommen solltest du eine Pause einlegen. Einmal, um die Bremsen abkühlen zu lassen und zum andern um sich die schön restaurierte kleine Kirche anzuschauen. An der Kirche gibt es auch ein Schild auf Deutsch mit ein paar Informationen zu diesem Bauwerk.

Kapelle des hl. Prokop in Pec
Kapelle des hl. Prokop in Pec

Aus Pec heraus fahren wir zunächst auf einer kleinen Straßen. Bald zweigt der Weg rechts ab. Ab hier geht es weiter auf einem schönen Waldweg stetig bergauf bis nach Vyhledy. Der Weg ist anstrengend aber fast durchgängig fahrbar. Gleich am Anfang des Trails ist eine kleine Herausforderung. Ein kleiner Bach wird auf einer „Brücke“ überquert, die aus zwei Balken und einem Handlauf besteht. Hier kannst du gut üben, wie das Bike auf der Schulter getragen wird.

In Vyhledy angekommen lohnt es sich, eine Pause am Denkmal für den in Klenci geborenen Schriftsteller Jindrich Simon Baar zu machen. Vor dort aus hat man einen sehr schönen Blick auf Trhanov, Chodov, Hrádek und Domažlice.

Denkmal für J. S. Baar
Denkmal für J. S. Baar

Nun geht es weiter für ca. 1km auf einem Forstweg neben der Straße nach Capartice. Hier lohnt es sich, einmal kurz anzuhalten und zurück zum Cerchov zu blicken.

Nach Capartice geht es auf einer Forststraße bergauf. Nach einiger Zeit zweigt der ausgeschilderte Wanderweg rechts von der Forststraße ab und wird zu einem schön zu fahrenden Trail. Wer keine Lust auf den Trail hat, der kann hier auch einfach weiter auf der Forststraße fahren. Die Wegen kommen später wieder zusammen.

Auf Forststraßen erreichen wir bald das ehemalige Heinrichsberg. Das ist eines der vielen verlassenen Dörfer im Grenzgebiet. Wobei ganz verlassen ist es nicht. Einige Häuser scheinen noch bewohnt aber wohl eher als Ferienhäuser und nicht dauerhaft.

Von Jindrichova Hora / Heinrichsberg geht es weiter über Forststraßen bis nach Cerná Ceka/ Sophienthal, auch ein mehr oder weniger verlassenes Dorf. Dort kreuzen wir die Straße, die von Waldmünchen nach Klenci führt. Es folgt noch ein kurzer Anstieg bevor wir dann bergab nach Arnstein und weiter zurück nach Waldmünchen fahren.

Kurz vor Arnstein solltest du noch noch einmal kurz anhalten. Dort befindet sich dieses Soldatengrab.

Soldatengrab bei Arnstein

Das besonders Tragische ist, dass die beiden Soldaten am 29. April ums Leben gekommen sind, nur eine Woche vor Kriegsende. Der eine Soldat war erst 17 Jahre alt.

Von Arnstein aus erreichen wir über Perlhütte wieder den Ausgangsort.

Daten zur Tour

Ausgangsort

Waldmünchen

Fahrstrecke

31 km

Höhenmeter

1040 hm

Fahrstecke

4 – 6 h

Boden

  • Schotterwege
  • erdige Waldwege
  • steinige Pfade
  • Asphalt / Betonplatten

Schwierigkeit

Die Abfahrt von Cerchov aus nach Pec stellt schon gewisse Ansprüche an die Fahrtechnik. Die Schwierigkeit liegt bei S2. Der Anstieg von Pec nach Vyhledy ist relativ steil und der Untergrund ist teilweise schwierig.

Sehenswürdigkeiten

Gasthäuser

  • Bistro auf dem Cerchov

Download der GPS-Daten

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