Grenzübergang bei Gaishof

Babylon

Diese Tour eignet sich besonders für Leute, die die Welt hinter dem ehemaligen Eisernen Vorhang kennenlernen möchten. Sie führt in das tschechische Urlauberörtchen Babylon.

Die Ansprüche an die Fahrtechnik und auch an die Kondition sind bei dieser Mountainbike-Tour moderat. Auch ist der Anteil von Asphalt relativ hoch. Das geht in diesem Gebiet leider nicht anders. Zu den Gründen später mehr.

Dafür kommt man an der ein oder anderen Sehenswürdigkeit vorbei. Da sind der See mit dem Freibad in Babylon, der Pastritzkanal, der bis in das 19. Jahrhundert Domazlice mit Wasser versorgt hatte oder das untergegangene Dorf Fichtenbach.

Die Tour ist grenzüberschreitend, deswegen den Ausweis nicht vergessen.

Karte


Höhenprofil

Bilder

Strecke

Die Tour beginnt auf dem Stadtplatz von Furth im Wald und führt zunächst in Richtung Freibad.

Wir folgen ein Stück der Straße bevor wir zum Freizeitufer des Drachensees abbiegen.

Am Ufer geht es weiter in östlicher Richtung. Leider ist die schwimmende Brücke über den Drachensee für Radfahrer gesperrt, so dass wir die Ostspitze des Stausees umfahren müssen.

Weiter geht es entspannt auf Feld- und Waldwegen in Richtung Grenze.

Bei Maxov überqueren wir die Grenze.

Der Weg führt ein Stück durch den Wald. Dann müssen wir ein Stück auf der Straße fahren. Irgendwann zweigt dann links ein Forstweg an, dem wir folgen.

Der weitere Weg verläuft vorwiegend auf Forstwegen. Es gibt aber ein paar Abschnitte auf schönen Singletrails.

Bald ist der Ortsrand von Babylon erreicht. Babylon war schon immer ein Urlauberort. Der Ort liegt an einem See und hat eine waldreiche Umgebung. In einem Freibad kann man schwimmen gehen.

Wir umfahren den See auf nordöstlicher Seite bis zum Freibad. Hier bietet es sich an, ein Pause einzulegen und den schönen Blick über den See zu genießen.

Wenn wir uns erholt haben, fahren wir den gleichen Weg wieder zurück.

Jetzt kommen wir zu dem Streckenabschnitt, der für mich das Highlight dieser Tour ist. Es geht entlang des Pastritzkanals, der früher zur Versorgung von Domazlice diente.

Wir biegen nach links in einen Schotterweg ein und passieren ein paar Häuser. Am Ende verengt sich der Weg zu einem schmalen Pfad. Es geht einen kurzen steilen Anstieg mit ein paar Treppen hinauf. In einem kleinen Gang und mit etwas Schwung ist das Stück aber gut fahrbar.

Ein Stück auf einem Singletrail und wir haben den Anfang  des Pastritzkanals erreicht.

Auf dem ersten Blick sieht der Kanal wie ein ganz normaler Bach aus. Wenn man genauer hinschaut, dann fällt aber auf, dass der Wasserlauf nicht in Tal verläuft sondern etwas oberhalb.

Spätestens wenn man sieht, dass der Wasserlauf in einem Tunnel verschwindet, dann ist klar, dass das von Menschenhand angelegt wurde.

Mit sehr gleichmäßigen Gefälle zieht sich der Wasserlauf durch den Wald. Solche künstlichen Wasserläufe müssen natürlich auch gewartet werden. Deswegen wurde direkt daneben ein schmaler Weg angelegt. Diesen Weg folgen wir jetzt für die nächsten Kilometer.

Ein wenig erinnert mich das an die Walwege in Südtirol.

Der schale Pfad ist nicht übermäßig schwer zu fahren, erfordert aber die volle Aufmerksamkeit. Sonst nimmt man schnell einmal ein Bad im Wasser. Der Weg ist voller Wurzeln, die bei Nässe sehr rutschig werden.

Nach der Schleuse überqueren wir die Forststraße. Der erste Teil des Weges ist sehr zugewachsen. Am besten orientiert man sich direkt am Wasserlauf.

Nach ein kleinen Holzbrücke führt der schmale Pfad auf eine Forststraße. Auf der geht es dann weiter bis zur Straße, die Furth im Wald mit Domazlice verbindet.

Auf der anderen Seite geht es auf Radwanderwegen und kleinen Sträßchen weiter in Richtung Fichtenbach. Die Wege sind für Mountainbiker nicht sonderlich attraktiv aber es gibt in diesem Gebiet kaum Alternativen dazu. Der Grund dafür ist historisch bedingt. Wir befinden uns im ehemaligen Grenzgebiet. Während der Zeit des Eisernen Vorhangs war das Sperrzone. Es gab also keinen Grund, hier Wanderwege anzulegen und zu unterhalten. Die Wege, auf denen wir jetzt fahren, sind alle ehemalige Kolonenwege der Grenztruppen. Die Wege wurden dafür gebaut, um Soldaten mit LKWs an die Grenze zu bringen.

Es ist noch ein längerer Anstieg auf der Asphaltstraße zu überwinden. Vielleicht hilft der Gedanke, dass wir gleich eine große europäische Wasserscheide überqueren beim Bergauffahren. Die Bäche und Flüsse um Babylon gehören alle zu Flussgebiet der Elbe. Ihr Wasser fließt also letztendlich in die Nordsee. Durch Fichtenbach fließt die Kalte Pastriz. Das ist ein Nebenflüsschen der Chamb, deren Wasser in die Donau und damit ins Schwarze Meer fließt.

Im ehemaligen Dorf Fichtenbach angekommen sieht man auf den ersten Blick erst einmal nicht viel. Das hier bis in die 1940er Jahre Menschen lebten und arbeiteten kann man sich kaum vorstellen.

Wenn man genauer hinschaut, dann erkennt man vielleicht neben dem Weiher die dicht bewachsen Erdhügel. Das sind die Reste von Häusern. Am ehemaligen Friedhof befindet sich ein gut erhaltenes Denkmal für die Gefallenen Fichtenbacher.

Fährt man weiter bergauf, dann kommt man zu ehemaligen Schloss. Als Schloss ist das stark zerfallene Bauwerk nicht mehr zu erkennen. Es diente lange Zeit als Unterkunft der Grenztruppen.

Wer sich eingehender über die Geschichte von Fichtenbach informieren möchte, dem sei die Seite von Karl Reitmeier empfohlen.

Von Fichtenbach geht es auf einem Forstweg weiter in Richtung Voithenberghütte, einem Ortsteil von Furth im Wald.

Wer möchte, der kann direkt auf der Straße zurück nach Furth im Wald fahren. Schöner ist es allerdings, der Originalroute zu folgen. Die verläuft über den südlichen Ausläufer des Golfplatzes hinunter zur Kalten Pastriz. Ein schöner Singletrail entlang des Flüsschens führt bin in die Stadt hinein. In ein paar Hundert Metern ist der Stadtplatz wieder erreicht.

Daten zur Tour

Ausgangsort

Furth im Wald, Stadtplatz

Fahrstrecke

44 km

Höhenmeter

695 hm

Fahrzeit

2,5 – 4 h

Boden

  • Schotterwege
  • erodierte Asphaltstraßen
  • Asphalt- und Plattenstraßen
  • erdige Waldwege
  • Wurzelpfade

Schwierigkeit

Keine besonderen Schwierigkeiten. Einige kurze Strecken S1.

Sehenswürdigkeiten

Gasthäuser

  • Eisdiele Venezia gegenüber dem Bahnhof in Furth im Wald

Download der GPS-Daten

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