Fazit Arber Radmarathon in Regensburg

So, das Bike ist inzwischen wieder einsatzbereit. Die restliche Ausrüstung noch nicht wieder ganz.

Letzte Woche war ich seit längerer Zeit wieder einmal beim Arber Radmarathon in Regensburg mit dabei. Mein Trainingszustand war nicht der beste, so dass ich die relativ kurze Mountainbike-Tour H gewählt hatte. Die ist mit knapp 60 km und 900 hm gut schaffbar.

Mit der Anmeldung hatte ich lange gezögert. Ich wollte eigentlich nur bei guten Wetter fahren. Als es dann 14 Tage vor dem Marathon nach eine recht stabilen trockenen Wetterlage mit Temperaturen um 22° aussah, meldete ich mich an. Je näher der Tag kam, desto schlechteres Wetter sagte die Wetter-App an. Die Tage vor dem Termin regnete es immer wieder. Ich kannte die Strecken größtenteils und wüsste, dass der Regen sie teilweise in schlammige Rutschbahnen verwandeln wird.

Trotzdem fuhren wir nach Regensburg und ich stand pünktlich um 8.40 Uhr am Start.

Der Streckenverlauf für die MTB-Touren ist wirklich gut durchdacht. Es geht erst einmal lange durch die Stadt bevor es dann hinter dem Steinbruch auf Straßen und Feldwegen bergauf geht. Das hat den großen Vorteil, dass sich das Feld der Fahrer sehr in die Länge zieht und es kaum Staus gibt. Das war früher anders. Gleich nach dem Start ging es auf die Trails an den Winzinger Höhen. Dort gab es immer Stau.

Kurz hinter Grünthal ging es auf den ersten kurzen Trailabschnitt. Eigentlich ein sehr leicht zu fahrender Abschnitt. Aber der Regen hatte den lehmigen Boden in eine Rutschbahn verwandelt. Der Biker direkt vor mir kam beim Versuch, aus einer Längsrille herauszufahren ins Rutschen und stürzte. Leider verletzte er sich so an der Schulter, dass er nicht weiter fahren konnte. Wir mussten den Rettungsdienst rufen. Der Rettungssanitäter war sehr schnell vor Ort und die Notärztin folgte bald. Die Stelle war nicht für Fahrzeuge zugänglich, so dass dann auch noch die Feuerwehr zur Bergung alarmiert wurde. Das volle Programm also.

Alles in Allem muss ich sagen, dass die Hilfe für den Verletzten sehr schnell vor Ort war. Wenn ich das auf meinem GPS-Track richtig gesehen habe, dann waren es ca. 10 min bis der Sanitäter vor Ort war. Ich hoffe, dass es dem Verletzten inzwischen wieder besser geht.

Nach dem unglücklichen Zwischenfall rollte ich sozusagen das Feld von hinten auf und ich gab auch etwas Gas. Ich wusste, dass es am Nachmittag wieder zu regnen anfangen sollte. Da wollte ich möglichst im Ziel sein.

Die Stecke bis zur Verpflegungsstation war wirklich sehr abwechslungsreich. Immer mal wieder gab es schöne Trailabschnitte. Eigentlich war keiner dieser Abschnitte sonderlich schwer. Durch den Regen aber war hier durchaus eine solide Fahrtechnik gefragt und man musste auf einem vernünftig ausgestatteten Bike unterwegs sein.

Apropos Bike. Was ich da so unterwegs gesehen habe, war mir manchmal vollkommen unverständlich. Ich meine, dass man nicht unbedingt mit einem voll gefedertenen Hightech MTB auf der Strecke unterwegs sein muss. Aber eine den Umständen angepasste Bereifung sollte es schon sein. Gepäckträger mit Packtaschen sind auch nicht unbedingt hilfreich, wenn man die passende Fahrtechnik auf den rutschigen Abfahren umsetzen muss. Das Schärfste was ich gesehen hatte war ein Reiserad mit Lowrider Taschen am Vorderrad. Damit ist man auf etwas technischeren Abschnitten wirklich nur Passagier und nicht Pilot.

Vielleicht müsste hier etwas mehr von Seiten des Veranstalters getan werden. Eine technische Abnahme vor dem Start wäre wohl die ideale Lösung. Mir ist aber vollkommen klar, dass das organisatorisch bei der Vielzahl der Starter nicht umzusetzen ist.

Vielleicht würde es schon helfen, wenn bei der Ausschreibung und der Anmeldung darauf hingewiesen wird, dass die MTB-Strecken wirklich nur mit einem MTB gefahren werden dürfen. Stichprobenartige Kontrollen vor dem Start könnten helfen, das durchzusetzen.

Übrigens hatte der vor mir gestürzte Biker ein technisch gut ausgestattetes EMTB mit absolut passender Bereifung. Es kann auch mit dem richtigen Material noch genug passieren.

Die Verpflegungsstation in Altenthann war etwa die Halbzeit für die Tour. Die Verpflegung war gut organisiert. Es gab kein Gedränge und von allem war genug da.

An dieser Stelle möchte ich ein großes Dankeschön an die vielen Helfer aussprechen, die so eine Veranstaltung ermöglichen. Jeder, der schon einmal ein wenig hinter die Kulissen von solchen Veranstaltungen geschaut hat, weiß, dass da unheimlich viele Arbeitsstunden und Engagement dahinter stecken.

Schon in der Verpflegungsstation bekam ich die ersten vereinzelten Regentropfen ab. Ich beeilte mich also, schnell wieder in Richtung Regensburg zu kommen.

Die Strecke führte jetzt öfter über kleine Straßen. Immer wieder haben die Streckenplaner Abschnitte auf Feld- und Waldwegen eingebaut.

In der Nähe von Bernhardswald kam dann ein Abschnitt auf dem Radweg, der auf der ehemaligen Bahnstrecke verläuft. Da ging es dann richtig los mit dem Regen. Ich steifte meine Regenjacke über und fuhr weiter. Unterstellen war für mich keine Option. Dabei kühle ich nur aus. Das Losfahren nach so einer Zwangspause fällt mir dann um so schwerer.

Von dem Radweg zweigt dann der letzte richtige Anstieg ab. Der fordert noch einmal die Kondition.

Die Strecke führte jetzt an den Fluss Regen heran und umging damit einige Kilometer an stark befahren Straßen entlang. Dieser Abschnitt war neu für mich und ich fand diese Streckenführung nicht schlecht.

Der Regen hatte jetzt wieder aufgehört. Nach knapp 5 Stunden war ich wieder am Dultplatz.

Das schlechte Wetter und vor allem der Unfall hat bei mir die Freude an der Veranstaltung etwas getrübt. Trotzdem, ich denke, dass ich nächstes Jahr wieder mitfahren werde. Dann hoffentlich bei Sonnenschein.

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