Trail-Rules

Mit dem Mountainbike ist man die meiste Zeit in der freien Natur unterwegs. Das macht gerade den Reiz des Sports aus.

Wichtig ist, dass man sich an ein paar Regeln hält. Dabei geht es eigentlich um drei Themenfelder.

  • Gefährde durch dein Verhalten nicht deine Gesundheit.
  • Gefährte nicht andere Nutzer des Waldes und störe sie so wenig wie möglich.
  • Belaste die Natur so wenig wie möglich.

Die Deutsch Initiative Mountainbike (DIMB) hat für das konkrete Verhalten ein 6 Regeln aufgestellt, die ich hier zitieren möchte:

1. Fahre nur auf Wegen!

Fahre nie querfeldein, du schädigst sonst die Natur! Respektiere lokale Wegesperrungen! Forstwirtschaft, Viehtrieb und Belange des Naturschutzes rechtfertigen dies. Auch in Naherholungsgebieten können lokale Sperrungen berechtigt sein. Die Art und Weise in der du fährst bestimmt das Handeln der Behörden und Verwaltungen. Auf Privatgrund bist du oft nur geduldet!

2. Hinterlasse keine Spuren!

Bremse nicht mit blockierenden Rädern! (Ausnahme in Notsituationen) Blockierbremsungen begünstigen die Bodenerosion und verursachen Wegeschäden. Stelle deine Fahrweise auf den Untergrund und die Wegebeschaffenheit ein. Nicht jeder Weg verträgt jedes Bremsmanöver und jede Fahrweise.

3. Halte dein Mountainbike unter Kontrolle!

Unachtsamkeit, auch nur für wenige Sekunden, kann einen Unfall verursachen. Passe deine Geschwindigkeit der jeweiligen Situation an. In nicht einsehbaren Passagen können jederzeit Fußgänger, Hindernisse oder anderer Biker auftauchen. Du musst in Sichtweite anhalten können! Zu deiner eigenen Sicherheit und derer anderer Menschen.

4. Respektiere andere Naturnutzer!

Kündige deine Vorbeifahrt frühzeitig an. Erschrecke keine anderen Wegenutzer! Vermindere deine Geschwindigkeit beim Passieren auf Schrittgeschwindigkeit oder halte an. Bedenke, dass andere Wegenutzer dich zu spät wahrnehmen können. Fahre, wenn möglich, nur in kleinen Gruppen!

5. Nimm Rücksicht auf Tiere!

Weidetiere und alle anderen Tiere in Wald und Flur bedürfen besonderer Rücksichtnahme! Schließe Weidezäune, nachdem du sie passiert hast. Verlasse rechtzeitig zur Dämmerung den Wald, um die Tiere bei ihrer Nahrungsaufnahme nicht zu stören.

6. Plane im Voraus!

Beginne deine Tour möglichst direkt vor deiner Haustüre. Prüfe deine Ausrüstung, schätze deine Fähigkeiten richtig ein und wähle die Gegend, in der du fahren willst, entsprechend aus. Schlechtes Wetter oder eine Panne kann deine Tour deutlich verlängern. Sei auch für unvorhersehbare Situationen gerüstet: Denke an Werkzeug, Proviant und Erste-Hilfe-Set. Trage eine Sicherheitsausrüstung! Ein Helm kann schützen, ist aber keine Lebensversicherung.

Quelle: https://www.dimb.de/aktivitaeten/open-trails/trail-rules

Damit ist eigentlich schon alles Wesentliche gesagt. Ein paar Sachen möchte ich noch ergänzen.

Fußgänger

Der Konflikt zwischen Fußgängern und Mountainbikern ist ein Thema, über das gerne polemisch diskutiert wird.

Ich möchte hier einmal ein paar Gedanken aufschreiben, wie sich meiner Erfahrung nach Konflikte gut vermeiden lassen.

Rücksicht

Gegenseitige Rücksichtnahme sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Wenn man an Fußgängern vorbei fährt, dann möglichst im Schritttempo. Es kommt auch immer gut an, wenn man an Engstellen den Fußgängern den Vortritt lässt. Lassen dich Fußgänger vorbei, dann bedanke dich freundlich.

Besondere Vorsicht ist natürlich bei Kindern angebracht, weil sie sich öfter unberechenbar bewegen.

Im Wald sind auch Hundebesitzer gerne mit ihrem Haustier unterwegs, oft ohne Leine. Wenn ein Mountainbiker an einem Hund vorbei fährt, dann könnte das den Jagd-Instinkt auslösen und der Hund könnte die Verfolgung aufnehmen. In diesem Fall stehen bleiben, das Bike zwischen Hund und dir positionieren und auf den Besitzer warten. Es hat wenige Sinn, dem Hund wegfahren zu wollen. Die allermeisten Hunde sind auf kurzen Strecken wesentlich schneller als Radfahrer. Der Jagd-Instinkt wird durch die Flucht noch weiter angestachelt.

Freundlich sein

Grüße Wanderer mit einem freundlichen „Servus“ oder „Grüß Gott“. Das ist nicht nur höflich, sondern damit signalisierst du auch, dass du hier einheimisch bist. Damit beugst du bei deinem Gegenüber ein wenig der Diskussion vor, ob man hier fahren darf oder nicht.

Wenn es doch zu einer Diskussion kommt, dann verweise darauf, dass man in Bayern im Wald Mountainbike fahren darf. Genaue Informationen zur Rechtslage sind auf der Seite der DIMB zu finden.

Erkundige dich, ob sich der Fußgänger gestört gefühlt hatte. In den allermeisten Fällen wirst du die Antwort „Eigentlich nicht…“ bekommen.

Wenn du gemeinsam mit Wanderern Pausen machst, dann versuche, mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Wenn der Gegenüber merkt, der Mountainbiker ein ganz normaler Mensch ist, dann sorgt das für Entspannung.

Nicht mit Rechthabern diskutieren

Es gibt eine kleine Gruppe von Menschen, die Streit suchen. Dabei ist es egal, ob sie zu Fuß, mit dem Bike, dem Auto oder sonst wie unterwegs sind. Wenn du feststellst, dass dein Gegenüber zu dieser Gruppe gehört, dann lass dich nicht provozieren. Diskutiere nicht mit solchen Leuten sondern ignoriere sie einfach. Solche Leute sind nicht lernfähig, so dass jede Diskussion mit ihnen reine Verschwendung ist.

Aus dem Weg gehen

Der Bayerische Wald ist von einem schier unendlichen Wegenetz durchzogen. Das macht es leicht, die Tour so zu planen, dass man nur wenigen Fußgängern begegnet. Das ist ein Vorteil des Mountainbiken im Mittelgebirge.

Zunächst muss man sich darüber Gedanken machen, wo und wann viele Fußgänger anzutreffen sind.

Viele Fußgänger sind in der Nähe von attraktiven Zielen unterwegs, die sehr bekannt sind (Arber-Gipfel, die Arberseen, Ossergipfel…). An unbekannteren Zielen ist oft wesentlich weniger los (Reiseck).

Fußgänger fahren oft mit dem Auto in den Wald, um dann vom Parkplatz aus ein paar Kilometer zu laufen. Rund um gut erreichbare Parkplätze sind also viele Fußgänger unterwegs.

Viele Leute bevorzugen besonders für einen Familienspaziergang am Wochenende einfache Wege. Wenn also ein Parkplatz 3 – 5 km von einem attraktiven Ziel entfernt liegt und eine breite Forststraße dorthin führt, dann ist dort besonders am Sonntag Nachmittag bei schönen Wetter mit sehr viel Betrieb zu rechnen.

Fußgänger sind langsamer als Mountainbiker. Sie brauchen also eine gewisse Zeit, bis sie am Ziel ankommen. Wenn du also auf deiner Tour einen kritischen Bereich durchfahren willst, dann kannst du versuchen, den zu passieren, bevor die Fußgänger dort angekommen sind.

Pferde

Hier in der Gegend sind viele Reiter auf Pferden im Wald unterwegs. Die Dreiburgentour und die Haidsteintour führen direkt an einem großen Reitstall vorbei.

Es ist wichtig zu wissen, dass Pferde Fluchttiere sind. Ihr natürlicher Reflex ist es, bei Gefahr wegzurennen. Es ist also keine gute Idee, Pferde zu erschrecken. Es kann passieren, dass sie durchgehen und damit den Reiter gefährden. Wenn du ein Pferd siehst, dann vermindere die Geschwindigkeit und fahre im Schritttempo mit großem Abstand vorbei.