Bevor du dich zur Burgruine aufmachst solltest du auf jeden Fall in der Kirche St. Andreas Runding vorbeischauen. Im hinteren Teil der Kirche befindet sich eine kleine Ausstellung, die Exponate aus Ausgrabungen auf der Burgruine zeigt. Die Ausstellungsstücken werden auf Texttafeln erklärt.

Die Burg Runding war einmal eine der größten Burganlagen im Bayerischen Wald. Sie hatte eine überbaute Gesamtfläche von 15000m². Die Anlage gliedert sich in Haupt- und Vorburg.

Die Burg wurde erstmals im Jahre 1118 urkundlich erwähnt, wurde wahrscheinlich aber schon ein paar Jahre früher errichtet. Bis zum Anfang des 15. Jahrhunderts war sie der Wohnsitz der Runtinger.

Danach brachte Heinrich Nothaft die Burg in seinen Besitz. Die Familie Nothaft blieb für die nächsten 400 Jahre mit einer kurzen Unterbrechung Eigentümer der Burganlage und bauten diese nach und nach zu einer großen Schlossanlage um.

Während des 30jährigen Krieges wurde das Schloss und die dazugehörigen Ortschaften Opfer von Plünderungen heimgesucht.

Anfang des 19. Jahrhunderts kam es zum wirtschaftlichen Zusammenbruch der Besitzerfamilie. Die Schlossanlage war zu dieser Zeit noch intakt. Der Bayerische Staat ersteigerte das Bauwerk und verkaufte es kurz darauf an den Hofbankier Hirsch aus München.

Der neue Besitzer kümmerte sich nicht weiter um die Gebäude, so dass diese immer mehr verfielen. Mitte des 19. Jahrhunderts verkaufte der Hofbankier das Schloss an einen Bauern aus Runding. Es waren jetzt nur noch wenige Gebäude der Schlossanlage bewohnbar. Der neue Besitzer musste aber Haussteuer bezahlen. Um Geld zu erwirtschaften, ließ er die Dächer unbewohnbarer Gebäude abnehmen und verkaufte das Holz.

Die Leute aus der Umgebung nutzten die Burganlage mehr und mehr als Steinbruch.

Die stolze Schlossanlage verfiel immer weiter und wurde von wuchernden Bewuchs überzogen.

Erst im Jahre 1992 begann die Gemeinde Runding mit Erhaltungsmaßnahmen.

In den Jahren 1999 und 2011 fanden umfangreiche wissenschaftlichen Grabungen auf dem Gelände der Ruine statt. Einige der Ausgrabungsstücke sind in der Kirche St. Andreas in Runding ausgestellt.

Die Ruine ist inzwischen vor dem weiteren Verfall gesichert. Einige Schrifttafeln erläutern dem Besucher Geschichte und Architektur der Anlage. Ein Verein kümmert sich um die ständige Pflege der Anlage.

Nicht zu vergessen ist der schöne Ausblick von der Aussichtsplattform.

Quellen:

[1] http://www.burg-runding.de/

[2] http://www.ms-visucom.de/cgi-bin/ebidat.pl?id=1468

[3] http://burgenseite.de/html/runding.html

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